GEDENKSTÄTTE AUGUSTASCHACHT
22.05.2022
19.05.2022
Dr. Jörg Morré (Museum Berlin-Karlshorst)
Sonntag, den 22. Mai 2022, um 15.00 Uhr
Gedenkstätte Augustaschacht, Zur Hüggelschlucht 4, in Hasbergen
In der Sowjetunion waren diejenigen Rotarmisten, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren, von der Erinnerungsgemeinschaft ausgeschlossen. Sie galten als Verräter des Vaterlandes. Erst ein Erlass des russischen Präsidenten Jelzin von 1995 rehabilitierte sie. Und in Deutschland - Ost wie West - befanden sie sich ebenfalls jahrzehntelang in einem "Erinnerungsschatten"; so bezeichnete es Bundespräsident Gauck noch 2015.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule Osnabrück statt. Sie vertieft Themen der Sonderausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“, die bis zum 19. Juni in der Gedenkstätte Augustaschacht zu sehen ist.
Am 22. Juni 1941 überfällt das Deutsche Reich die Sowjetunion. Bis Kriegsende nimmt die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Angehörige der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung ist verbrecherisch. Insgesamt kommen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Obwohl sie damit eine der größten Opfergruppen deutscher Massenverbrechen sind, wird bis heute kaum an sie erinnert. Die Ausstellung des Museums Berlin-Karlshorst will die Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen einem breiten Publikum nahebringen.