Vom 07. April bis 01. September 2024 zeigen wir in der Gedenkstätte Augustaschacht die internationale Wanderausstellung "Der Tod ist ständig unter uns. Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland". Der Eintritt ist frei.
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen. Erstmals am 31. Oktober 2022 im Lettischen Okkupationsmuseum in Riga gezeigt, ist sie seit 2023 auch an mehreren Standorten in Deutschland zu sehen gewesen.
Die Eröffnung fand durch Oliver von Wrochem (Vorstand Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte und Leiter KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und Ilja Lensky (Leiter des Jüdischen Museums in Riga und wissenschaftlicher Berater der Ausstellung) im Rahmen des Gedenktages für die Opfer des AEL Ohrbeck am 07. April statt.
Die Ausstellung wird von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück, der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Stadt Osnabrück gefördert.
Riga war das Zentrum jüdischen Lebens in Lettland. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Stadt zu einem Zielort von Deportationen und zum Tatort nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Angehörige von SS, Polizei und Wehrmacht sowie lokale Hilfstruppen ermordeten fast alle lettischen sowie die aus Deutschland, Wien, Prag und Brünn nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden.
Auch die Region Osnabrück hat eine Verbindung nach Riga: Im Dezember 1941 wurde ein großer Teil der in Osnabrück verbliebenen jüdischen Gemeinde mit weiteren Juden aus den Nachbarstädten Münster und Bielefeld per Zug in das Ghetto von Riga deportiert. Nur sechs Personen aus Osnabrück, darunter der spätere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde (Ewald Aul) überlebten.
In der Ausstellung wird erstmals die nationalsozialistische Deportation von fast 25.000 Juden und Jüdinnen aus dem Deutschen Reich, dem angeschlossenen Österreich und der annektierten Tschechoslowakei nach Riga in die Geschichte der deutschen Besatzungspolitik im Reichskommissariat Ostland eingebettet. Die Ausstellung thematisiert die Ermordung der lettischen wie der ins deutsch besetzte Lettland verschleppten litauischen, polnischen und ungarischen Jüdinnen und Juden. Das historische Geschehen und die Gedenkkultur werden beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen die Schicksale von jüdischen Verfolgten, die Tatorte und ausgewählte Biografien von Tatbeteiligten.
Für Gruppen und Schulklassen werden Rundgänge und Workshops nach Voranmeldung unabhängig von den Öffnungszeiten der Gedenkstätte angeboten.
Tel. +49 (0) 5405 8959270 | info@augustaschacht.de
Informationen zu begleitenden Veranstaltungen zur Ausstellung sowie einer geplanten Studienreise nach Lettland werden zeitnah bekannt gegeben.
Hier finden Sie den Ausstellungsflyer zum Download. Der Ausstellungskatalog kann zum Preis von 15 Euro an der Rezeption im Augustaschacht erworben werden.