GEDENKSTÄTTE AUGUSTASCHACHT
24.04.2022
22.04.2022
„… ein notwendiges Übel“ – Sowjetische Kriegsgefangene in Norddeutschland
Dr. Rolf Keller
Sonntag, den 24. April 2022, um 15.00 Uhr
Gedenkstätte Augustaschacht, Zur Hüggelschlucht 4, in Hasbergen.
Durch unzureichende Versorgung, brutale Behandlung und harte Arbeit sowie gezielte Mordaktionen kam bis Ende des Krieges mehr als die Hälfte der sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam ums Leben. Das Schicksal der Gefangenen in den Lagern und Arbeitskommandos in Norddeutschland steht im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Rolf Keller.
Der Historiker aus Hannover forscht und veröffentlicht seit vielen Jahren zur Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen und leitet die Abteilung „Gedenkstättenförderung“ der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Er wird seinen Vortrag durch eine Vielzahl von zeitgenössischen Fotografien und Dokumenten illustrieren.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule Osnabrück statt. Sie vertieft Themen der Sonderausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“, die bis zum 19. Juni in der Gedenkstätte Augustaschacht zu sehen ist.
Am 22. Juni 1941 überfällt das Deutsche Reich die Sowjetunion. Bis Kriegsende nimmt die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Angehörige der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung ist verbrecherisch. Insgesamt kommen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Obwohl sie damit eine der größten Opfergruppen deutscher Massenverbrechen sind, wird bis heute kaum an sie erinnert. Die Ausstellung des Museums Berlin-Karlshorst will die Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen einem breiten Publikum nahebringen.