02.04.2025
Am Sonntag, den 30. März, lud die Gedenkstätte Augustaschacht zu einer Gedenkfeier für die Opfer des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck ein. Das Lager wurde am 1. April 1945 aufgelöst.
Höhepunkt der Veranstaltung war ein Konzert des niederländischen Musikerduos NIHZ, das gemeinsam mit seiner Band eine Auswahl an vertonten Gedichten des ehemaligen Zwangsarbeiters Phida Wolff aufführte. Phida Wolff kam 1944 nach der großen Razzia der deutschen Besatzungsmacht in Rotterdam nach Osnabrück und lebte in einem Lager für Zwangsarbeiter in der Wittekindschule. Dort und auf dem Transport nach Osnabrück schrieb er insgesamt 46 Gedichte, die seine Erfahrungen als Deportierter und Zwangsarbeiter in eindrucksvollen Worten thematisieren, darunter auch das Gedicht "AZ" über das Arbeitserziehungslager Ohrbeck. Nach dem Krieg wurde er Generalsekretär des mehrfachen niederländischen Fußballmeisters Feyenoord Rotterdam.
Das Duo Nihz, Bobby Rootveld und Sanna van Elst, hat viel Erfahrung in der Forschung zu Holocaustmusik, sowie in deren Rekonstruktion und Aufführung, die auf Konzerten in ganz Europa beruht. Rootveld und van Elst unterrichten am Israel Conservatory of Music in Tel Aviv, Israel.
Ehrengäste an diesem Tag waren Hendrik Willem Gaertmann (Sohn eines ehemaligen niederländischen Zwangsarbeiters, der im AEL Ohrbeck getötet wurde), Dick Termont (Stiftung Razzia Monument Rotterdam) und Marzena Szczypułkowska-Horvath (Konsulin der Republik Polen). Aus der lokalen Politik waren anwesend: Michael Lührmann (stellvertr. Landrat des Landkreises Osnabrück), Volker Bajus (Abgeordneter des niedersächsischen Landtags; in Vertretung der Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück), Gerald Johann to Büren (stellvertr. Bürgermeister der Gemeinde Hasbergen) und Filiz Polat (Bundestagsabgeordnete und Beiratsmitglied der Gedenkstätten).