GEDENKSTÄTTE AUGUSTASCHACHT
03.04.2022
22.03.2022
Am 3. April 2022 gedenken wir, wie in jedem Jahr im April, der Auflösung des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck und zwar unterschiedslos der nationalen Zugehörigkeit der Toten dieses Lagers.
Das Gedenken am Mahnmal ist eine Ehrung der Toten des Lagers. Etliche von ihnen sind in Deutschland bestattet worden, so auf den Ehrenfeldern des Heger Friedhofs in Osnabrück, Hamburg, Hannover und der Kriegsgräberstätte Meyerhöfen in Bohmte.
Es wurden dazu allgemein alle Interessierten, insbesondere auch Überlebende und Angehörige von Opfern des Lagers, eingeladen. Ebenso wurden Repräsentanten der unterschiedlichen Herkunftsländer und Nationalitäten der Inhaftierten eingeladen. Das Interesse war unterschiedlich, aber häufig sind staatliche Vertreter erschienen und haben Blumengrüße überbracht oder zugeschickt.
Wir nehmen in diesem Jahr die Situation anders wahr als bisher. Im Bündnis mit der Republik Belarus führt die russische Föderation einen völkerrechtswidrigen, grausamen und durch nichts zu rechtfertigenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Wir halten es daher nicht für vertretbar, dass staatliche Repräsentanten dieser angreifenden Staaten gleichzeitig und gleichberechtigt neben einer ukrainischen Vertretung auf dem Gedenkstättengelände auftreten. Wir wollen nicht der Toten aus Russland und der Ukraine gedenken, gemeinsam mit offiziellen Repräsentanten der Staaten, die gleichzeitig ukrainische Soldaten und Zivilisten mit Bomben und Raketen töten oder diese Taten unterstützen. Mit der Nicht-Einladung verdeutlichen wir, wie sehr wir die Handlungen des russischen Staates ablehnen. Dies richtet sich nicht gegen die russische Bevölkerung oder russischstämmige Menschen in Deutschland, auch sie sind eingeladen, der Opfer der Lager zu gedenken.
Wir wollen das Andenken an die Opfer des AEL Ohrbeck aus der damaligen Sowjetunion unabhängig von ihrer nationalen Herkunft würdigen, zumal es zu dem historischen Zeitpunkt des Zweiten Weltkriegs die heutigen Nationalstaaten nicht gab. Solange aber der derzeitige Krieg andauert, wäre ein scheinbar versöhntes gemeinsames Erscheinen ein falsches Zeichen.
Wir hoffen, dass wir in der Zukunft unter veränderten Bedingungen wieder gemeinsam der Menschen gedenken können, die in Ohrbeck gelitten haben und gestorben sind.
Hasbergen, den 21. März 2022
Georg Hörnschemeyer
Vorsitzender des Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht e.V.
Dr. Michael Gander
Geschäftsführer des Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht e.V.
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