17.01.2025
Am Sonntag, den 12. Januar 2025 eröffnete in der Gedenkstätte Augustaschacht die internationale Wanderausstellung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit dem Titel „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ — Niedersachsen im Nationalsozialismus. Dr. Michael Gander, Geschäftsführer der Gedenkstätten, begrüßte die Besuchenden. Er wies unter anderem auf den Aspekt der schrittweisen Radikalisierung der nationalsozialistischen Politik und die frühen Verfolgungen hin, welche auch die Ausstellung aufgreift. Im Anschluss hieß Adrian Schäfer, Bürgermeister der Gemeinde Hasbergen, die über 60 anwesenden Gäste willkommen. Er betonte die Wichtigkeit der Ausstellung für die Region Osnabrück; sie lade dazu ein, die Geschehnisse der NS-Zeit zu reflektieren, daraus zu lernen und ins Handeln zu kommen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Demokratie durch rechte und populistische Kräfte massiv gefährdet ist, sei es von großer Bedeutung, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und die Erinnerungsarbeit zu unterstützen.
Anschließend führte Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, in die von ihr und Dr. David Reinecke entwickelte Ausstellung ein. Die Ausstellung betone insbesondere die globalen geographischen Bezüge und mache zum Beispiel anhand von unterschiedlichen Biographien die Vielfalt der vom NS-System verfolgten Gruppen deutlich. „Die internationalen Verflechtungen des nationalsozialistischen Systems erlauben immer wieder neue Perspektiven auf die NS-Zeit. Ebenso die kolonialen Bezüge, die bisher noch eine weitgehende Leerstelle in der Erinnerungskultur darstellen“, so Dr. Gryglewski. Auch die Diversität des Publikums in den Blick zu nehmen sei den Ausstellungsmacher:innen bei der Konzeption ein wichtiges Kriterium gewesen. Erinnerungsarbeit müsse für alle Menschen in unserer Migrationsgesellschaft zugänglich und erfahrbar sein. Dr. Gryglewski appellierte insbesondere an junge Menschen, die politischen Entwicklungen, den wiedererstarkenden Antisemitismus und den Rassismus in unserer Gesellschaft reflektiert und kritisch zu betrachten: „Die Kenntnisse zur Geschichte des Nationalsozialismus schwinden. Wir wissen um die Ausmaße der menschenverachtenden Nazipolitik und müssen uns daher fragen: wohin kann unser Handeln heute führen?“
Ihre Premiere feierte die internationale Wanderausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ im Januar 2024 im niedersächsischen Landtag in Hannover. Anschließend wurde sie im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt. Im Laufe diesen Jahres wird zudem eine spanischsprachige Version der Ausstellung in Spanien und Lateinamerika gezeigt. Die Ausstellung ist bis Samstag, den 31. Mai 2025 während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte Augustaschacht zu sehen. Der Eintritt ist frei. Während der Laufzeit ist ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Filmvorführungen geplant.
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