16.06.2024
31.12.2023
Als Begleitprogramm zu unserer aktuellen Sonderausstellung "Der Tod ist ständig unter uns. Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland" bieten wir am 16. Juni den Vortrag mit dem Titel "Ein Leben ohne Juden. Die Beteiligung lettischer Faschisten am Holocaust" an. Historikerin Dr. Paula Oppermann thematisiert dabei Geschichte und Rolle der lettischen Faschistengruppe "Donnerkreuz" bei der Vernichtungspraxis in Lettland.
Sonntag, 16. Juni, 15 Uhr, Gedenkstätte Augustaschacht. Der Eintritt ist frei.
Die unabhängige Republik Lettland wurde 1918 ausgerufen. Die Verfassung garantierte Gleichberechtigung für die jüdische Minderheit, die seit Jahrhunderten in der Region angesiedelt war und sich am gesellschaftlichen Leben beteiligte. Gleichzeitig formierte sich unter Einfluss des Faschismus in Europa und intensiviert durch wirtschaftspolitische Krisen auch in Lettland eine völkische Bewegung. Deren wichtigster Vertreter war seit Anfang der 1930er Jahre die Partei Pērkonkrusts (Donnerkreuz), die Gewalt gegen Juden propagierte und ausübte. Als deutsche Truppen im Sommer 1941 Lettland besetzten, kooperierten Pērkonkrusts-Mitglieder auf verschiedenen Ebenen mit den Besatzern. Sie hatten Positionen in Verwaltung und Medien inne und waren direkt an Mord- und Raubaktionen beteiligt. Basierend auf einer Analyse der Ursprünge des Faschismus in Lettland untersucht Paula Oppermanns Vortrag die Rolle lettischer Faschisten beim Mord an den Jüdinnen und Juden und ermittelt Handlungsspielräume lokaler Bevölkerungen unter deutscher Besatzung.
Paula Oppermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission zu Berlin e.V. und erarbeitet eine Edition der Lageberichte der Geheimen Staatspolizei über die Reichshauptstadt Berlin. Sie studierte Geschichte und Baltistik in Greifswald und Holocaust- und Genozidstudien in Uppsala. 2022 wurde sie an der University of Glasgow mit einer Arbeit über Lettlands faschistische Partei Pērkonkrusts promoviert. Die Arbeit wurde mit dem Fritz T. Epstein Preis ausgezeichnet. Von 2022 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität. Zuvor war sie u.a. in der Stiftung Topographie des Terrors als Kuratorin im Team der Ausstellung "Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941–1944" und in der Wiener Holocaust Library London tätig.
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